Podcast „G1.3 – das Sprechzimmer“

Wie ist es dazu gekommen?

Die Idee einen Podcast aus und über das Universitätsklinikum St. Pölten-Lilienfeld zu machen ist in einem Gespräch mit dem damaligen ärztlichen Direktor Thomas Gamsjäger entstanden. Wie häufig haben wir, Thomas Gamsjäger und Oliver Loiskandl, uns im Nachgang einer Klinikleitungssitzung darüber unterhalten, wie wir der Community deutlich machen könnten, welche Leistungen im Universitätsklinikum und darüber hinaus, in den Gesundheitseinrichtungen der Landesgesundheitsagentur, erbracht werden.

Als wir dann vor über einem Jahr mit dem Podcast begannen, wussten wir, dass es viel zu besprechen gibt. Das Gesundheitswesen ist ein komplexes Feld, das von einer Vielzahl an Professionen getragen wird. Dabei geht es nicht nur um die klassische Arzt- oder Pflegekräfte-Rolle, sondern auch um die innovativen Entwicklungen in Bereichen wie Technologie, Management und Forschung. In unserem Podcast wollen wir diesen facettenreichen Bereich erkunden und einem breiteren Publikum zugänglich machen.

Wir, Oliver Loiskandl und Peter Redl Lenk, beide seit vielen Jahren im Universitätsklinikum tätig, teilen eine gemeinsame Leidenschaft für Innovationen und interprofessionelle Zusammenarbeit. Während Oliver als stellvertretender Pflegedirektor den Finger am Puls der technischen Entwicklungen im Gesundheitswesen hat, bringt Peter als erfahrenes Mitglied der Pflegedirektion eine tiefe Einsicht in die organisatorischen Herausforderungen und menschlichen Dimensionen des Klinikalltags mit.

Beide haben sowohl einen Bachelor- als auch einen Masterabschluss in Advanced Nursing Practice und sind ausgebildete Pflegepädagogen. Darüber hinaus ist Peter spezialisierte Pflegekraft im Bereich Intensivpflege sowie Nierenersatztherapie und Oliver verfügt über eine zusätzliche Qualifikation im Bereich Krankenhaushygiene, Risiko- und Qualitätsmanagement.

Grundsätzlich sind Podcasts Episoden von digitalen Audiodateien die über das Internet abgerufen und gehört werden können. Der Podcast ist dabei in einzelne Episoden aufgeteilt, jede Folge dauert rund 30 Minuten und lässt sich auf Smartphones, Tablets oder Computern hören. Die jeweilige Folge des G1.3 Podcast kann auf sämtlichen Plattformen, die Podcasts anbieten, abonniert und gestreamt werden.

Der Name „das Sprechzimmer G1.3“ wurde deshalb gewählt, weil er den Ort der Aufnahme anzeigt, den Raum G1.3 im Universitätsklinikum St. Pölten. Zum anderen passt der Titel gut in das Umfeld einer Gesundheitseinrichtung weil in einem Sprechzimmer die unterschiedlichen Professionen Gespräche mit Patient*innen führen. Der Begriff Sprechzimmer impliziert eine ruhige und vertrauensvolle Atmosphäre, in der wichtige und oftmals sensible Themen besprochen werden. Wir versuchen mit dem Podcast ein ähnliches Gefühl zu vermitteln, indem wir komplexe Themen aus dem Klinikum in einer zugänglichen und offenen Weise behandeln.

Vielfalt der Professionen im Gesundheitswesen

Unser Ziel ist es, mit dem Podcast eine Brücke zwischen den verschiedenen Professionen zu schlagen. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzt*innen, Pflegekräften, Therapeut*innen, Forscher*innen und Techniker*innen ist essenziell für den Erfolg in der modernen Medizin. Jede dieser Gruppen bringt spezifisches Wissen und Fähigkeiten ein, die in der Summe eine bestmögliche Versorgung der Patient*innen sicherstellen.

In unserer ersten Episoden hatten wir beispielsweise Prim. Dr. Wiesholzer, einen Internisten und Leiter der 1. Med. Abteilung zu Gast. Gemeinsam haben wir über die Entwicklungen in der Therapie verschiedener internistischer Krankheitsbilder gesprochen und innovative Therapiemethoden im Bereich maligner Prozesse diskutiert. Dabei wurde klar, wie sehr moderne Technologien das Zusammenspiel der verschiedenen Teams beeinflussen und wie wichtig es ist, dass alle Beteiligten miteinander kommunizieren und ihre Arbeit aufeinander abstimmen.

Prim. Dr. Götzinger hat uns in einer anderen Folge einen spannenden Einblick gegeben, wie Robotersysteme im OP dazu beitragen können, die Patientensicherheit zu erhöhen. Dr. Götzinger erklärte, wie wichtig es ist, dass auch das OP-Team ein tiefes Verständnis für technische Lösungen hat, um mit hilfreichen technischen Systemen für Patient*innen zu arbeiten. Diese interprofessionelle Sichtweise ist es, die uns besonders fasziniert. Denn nur durch die enge Zusammenarbeit können Innovationen wirklich erfolgreich in den Alltag integriert werden.

Innovationen im Gesundheitswesen: Technologie trifft Menschlichkeit

Technologische Entwicklungen sind eines unserer Themen im Podcast. Nicht nur, weil sich die Hosts tagtäglich damit auseinandersetzen, sondern weil es für uns beide offensichtlich ist, dass der technologische Fortschritt das Gesundheitswesen fundamental verändert. Von Robotik über Künstliche Intelligenz bis hin zu telemedizinischen Lösungen – die Innovationsfelder sind weit.

Besonders interessant war unsere Episode mit Prim. Priv. Doz. Dr. Maieron, der als Kliniker und Leiter der 2. Medizinischen Abteilung, unter anderem, im Bereich der Endoskopie tätig ist. Er hat uns erklärt, wie KI in der Bildgebung und Diagnostik eingesetzt wird und wie diese Technologie dazu beitragen kann, Diagnosen zu präzisieren und Behandlungspläne individuell anzupassen. Was uns jedoch besonders beeindruckt hat, war Dr. Maierons Haltung zur Technologie. Am Ende bleibt der Mensch im Mittelpunkt. Technologie soll die Arbeit von Fachkräften unterstützen, aber niemals ersetzen.

Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch viele unserer Gespräche. Ob wir mit Pflegekräften sprechen, die mit neuen Dokumentationssystemen arbeiten, oder mit Chirurgen, die Roboter im OP-Saal einsetzen – die zentrale Frage ist immer: Wie kann Technologie dazu beitragen, dass wir den Patient*innen eine noch bessere Versorgung bieten?

Herausforderungen und Chancen der Interprofessionellen Zusammenarbeit

Eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen ist es, die verschiedenen Fachbereiche effektiv miteinander zu vernetzen. In unserem Podcast sprechen wir immer wieder darüber, wie wichtig es ist, dass Kommunikation und Zusammenarbeit reibungslos funktionieren.

Fr. Wendl, als pflegerische Stationsleitung, hat viele Jahre Erfahrung darin, wie sich organisatorische Hürden überwinden lassen. Eine unserer beliebtesten Episoden drehte sich um die Frage, wie Pflegekräfte, die oft als Rückgrat des Gesundheitswesens bezeichnet werden, besser in Entscheidungsprozesse eingebunden werden können. Gemeinsam mit unserem Gast Gerlinde Wendl, Leiterin des Pflegebereichs einer Intensivstation, haben wir über neue Ansätze in der Personalentwicklung und interdisziplinäre Fortbildungsprogramme gesprochen.

Fr. Wendl betonte, wie essenziell es ist, dass Pflegekräfte ihre Stimme in den Prozess der klinischen Entscheidungsfindung einbringen. Für uns war dieses Gespräch besonders inspirierend, da es aufzeigt, wie wichtig interprofessionelle Zusammenarbeit ist, um den Herausforderungen des modernen Gesundheitswesens gerecht zu werden.

Zukunft des Gesundheitswesens: Was kommt als nächstes?

Wir sind uns sicher, dass das Gesundheitswesen in den kommenden Jahren vor großen Umbrüchen steht. Neue Technologien werden den Alltag in Kliniken weiter verändern, und die interprofessionelle Zusammenarbeit wird immer mehr an Bedeutung gewinnen. In einer unserer letzten Episoden haben wir uns intensiv mit der Frage beschäftigt, wie sich die Ausbildung der verschiedenen Professionen an diese neuen Anforderungen anpassen muss.

Unsere Gäste, OT, und OT, Pädagogen an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule, waren sich einig: Es braucht eine noch stärkere Verzahnung der Ausbildung von Ärzt*innen, Pflegekräften und anderen Gesundheitsberufen. Fr. OT erzählte uns von spannenden Projekten, bei denen Auszubildende der operationstechnischen Assistenz bereits während ihrer Ausbildung gemeinsame Simulationstrainings absolvieren, um besser auf den klinischen Alltag vorbereitet zu sein.

Für uns war dieses Gespräch ein Beispiel dafür, wie zukunftsweisend das Gesundheitswesen bereits jetzt ist. Denn Innovation bedeutet nicht nur, neue Technologien einzuführen, sondern auch die Art und Weise, wie wir miteinander arbeiten und lernen, zu überdenken.

Fazit

Unser Podcast hat uns gezeigt, wie spannend und vielfältig das Gesundheitswesen ist. Jede Episode bringt neue Erkenntnisse, und wir sind dankbar, dass wir durch unsere Gäste so tief in die unterschiedlichen Bereiche eintauchen können. Für uns steht fest: Die Zukunft des Gesundheitswesens wird von der engen Zusammenarbeit der verschiedenen Professionen und der sinnvollen Integration von Innovationen abhängen. Und wir freuen uns darauf, weiterhin Teil dieser spannenden Entwicklung zu sein – in unseren Gesprächen und hoffentlich auch in der Praxis.

 

Quellenverzeichnis

Fotocredit: Barbara Nidetzky

 

Peter Redl-Lenk, BSc MSc

Profil
Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger
Koordinator der Klinischen Ethik Beratung am UK St. Pölten seit 2019
Advanced Nursing Practice Masterstudium Abschluss 09/2023
Sonderausbildung Pflege bei Nierenersatztherapie 07/2019
Pädagogikmodul IMC FH Krems–> Lehrer für Gesundheits- und Krankenpflege 09/2018
Advanced Nursing Practice Studium an der IMC FH Krems, Studienrichtung Patientenedukation und Pflegeentwicklung mit dem Zusatzmodul Pädagogik; konsekutiver Bachelor Abschluss 2/2018
Sonderausbildung für Intensivpflege 05/2009
Diplom zum Gesundheits- und Krankenpfleger 09/1999 AKH Wien

Berufserfahrung
DGKP im Universitätsklinikum St. Pölten, Stabstelle Pflegedirektion, Organisationsentwicklung seit 2020 – lfd.
DGKP im Universitätsklinikum St. Pölten an der Dialyseabteilung; 2012-2020
DGKP im AKH Wien auf der Akutdialyse/Intensiv 13i3; 2004-2012
DGKP in der Zürcher Höhenklinik Davos, Schweiz; 2001-2003
DGKP im Kantonsspital Aarau, Schweiz; 1999-2000

Referenzen
Vortragender an Gesundheits- und Krankenpflegeschulen und Fachhochschulen seit 2010
Vortragender an diversen Kongressen und Weiterbildungsveranstaltungen

Kontakt
E-Mail:
Tel: 0676/8581030122

 

Oliver Loiskandl, BSc, MMSc

Profil
Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger
Universitätslehrgang Management in Einrichtungen des Gesundheitswesens, Fachvertiefung Gesundheitsmanagement
Sonderausbildung Krankenhaushygiene
Studium Advanced Nursing Practice Bachelor, Schwerpunkt Pflegeentwicklung und Patientenedukation
Studium Advanced Nursing Practice Master

Berufserfahrung
DGKP Pflegeheim Beer
DGKP Krankenhaus St. Pölten, Intensivstation
DGKP Landesklinikum Lilienfeld Chirurgie
Stabsstelle Hygiene und Qualitätsmanagement, Landesklinikum Lilienfeld
Stabsstelle Organisationsentwicklung und Projektmanagement, Universitätsklinikum St. Pölten
Interimistischer pflegerischer Klinikleiter, Landesklinikum Lilienfeld
Stabsstelle Organisationsentwicklung und Projektmanagement, Universitätsklinikum St. Pölten
Pflegerische Bereichsleitung und stellvertretender Pflegedirektor

Referenzen
Dozent Fachhochschule St. Pölten (10 WS)

Kontakt
E-Mail:
Tel: 676/8581030121